Selbstführung In Krisenzeiten - Selbstführung in Krisenzeiten

Selbstführung in Krisenzeiten

In Krisensituationen merken wir, dass bisherige Verhaltensmuster nicht mehr funktionieren und unser vertrauter Alltag durcheinandergeraten ist, und wir reagieren mit Angst und Sorge. Wir nehmen unsere eigenen Ressourcen nicht mehr wahr und unser Selbstwertgefühl verringert sich. Deshalb ist eine gute Selbstführung – die Steuerung der eigenen Innenwelt, der eigenen Gedanken und Emotionen, Selbstverantwortung, Selbstfürsorge, Selbsterkenntnis und Selbstakzeptanz – gerade in Krisenzeiten besonders wichtig, um mit der Situation besser umgehen zu können und sich erfolgreich durch die Krise zu führen.

Krisen können sehr vielfältig sein und in unterschiedlichen Phasen des Lebens auftreten: Verlustkrisen (wenn wir eine Person durch Tod oder Trennung verlieren), Sinnkrisen (wenn ich keinen Sinn mehr in meinem Job erkenne), interaktionelle Krisen (wenn ich Mobbing ausgesetzt bin), Organisationskrisen (wenn an meinem Arbeitsplatz eine massive Umstrukturierung stattfinden) oder gesellschaftliche Krisen (Finanzkrise 2008 oder Corona-Krise 2020).

Im Chinesischen wird das Wort Krise durch das Doppelzeichen Gefahr und Chance ausgedrückt. In jeder Krise steckt somit eine Chance für die eigene Weiterentwicklung. Wir müssen diese Chance nur erkennen und nützen.

Bedrohung oder Herausforderung?

Wir Menschen unterscheiden uns, was den Umgang mit einer Krisensituation betrifft. Dies hängt vor allem von der eigenen Bewertung der Situation ab: Nehmen wir diese als Bedrohung wahr? Oder sehen wir sie als Herausforderung und vielleicht sogar als Chance?

Aus der Resilienzforschung wissen wir, dass eine Widerstandsfähigkeit im Umgang mit Stress und belastenden Situationen erlernbar ist. Das Vertrauen in unsere Fähigkeiten, ein stark ausgeprägter Glaube an das Gute sowie ein positiver Ehrgeiz und Willenskraft spielen hierbei eine bedeutende Rolle. Resilienz ist aber auch etwas, was sich im Laufe des Lebens durch die Erfahrungen, die wir machen, entwickelt.

Was sich in Krisenzeiten bewährt:

  1. Halten Sie sich ein Ziel vor Augen!

Bei der Selbstführung in einer Krisensituation ist es vor allem wichtig, sich ein Ziel vor Augen zu führen. Ähnlich wie im Spitzensport, wo eine klare bildliche Vorstellung der Zielerreichung ungeahnte Kräfte freisetzen kann, hilft uns das Voraugenführen eines Ziels auch in Krisensituationen. Gerade im Spitzensport gibt es viele Beispiele von Persönlichkeiten, die den Weg aus einer Krise, zum Beispiel durch eine schwere Verletzung, zu einer erfolgreichen neuen Karriere geschafft haben.

Berücksichtigen Sie bei der Definition Ihres Ziels folgende Fragen: Welche Träume möchte ich mir erfüllen? Welche beruflichen und privaten Ziele möchte ich verfolgen? Welches Ziel würde sich gerade in der derzeitigen Situation als Chance ermöglichen? Welche Lebensbereiche (Familie, Gesundheit, Arbeit etc.) sind von der Krise betroffen und was möchte ich verändern?

Definieren Sie eines oder mehrere klare Ziele nach der SMART-Regel: Das Ziel soll spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminisiert sein.

  1. Tun Sie Ihrem Körper etwas Gutes!

Da unserem Körper in Krisensituation besonders viel Energie und Kraft abverlangt wird, ist es gerade in schwierigen Lebensphasen wichtig, seinem Körper regelmäßig etwas Gutes zu tun, um negative Energien und Emotionen besser abzubauen. Mit regelmäßiger Bewegung, am besten an der frischen Luft, einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und ausreichend Schlaf können Sie viel zu Ihrem Wohlbefinden beitragen.

  1. Vereinbaren Sie einen Fixtermin!

Um nicht im Selbstmitleid zu versinken, kann es hilfreich sein, sich zu bestimmten, fix definierten Tageszeiten (zum Beispiel eine halbe Stunde am Vormittag und eine halbe Stunde am Nachmittag) der eigenen Krisensituation zu widmen und Krisengedanken und -gefühle zuzulassen. Langfristig sollen die Krisengedanken durch einen positiven Blick nach vorne abgelöst werden, indem diese Fixtermine verkürzt und die Abstände zwischen diesen Fixterminen größer werden.

  1. Planen Sie „Mini-Urlaube von der Krise“ ein!

Planen Sie kleine „Mini-Urlaube von der Krise“ in Ihren Alltag ein und tragen Sie diese in Ihren Kalender ein (einen Spaziergang in der Sonne machen, ein heißes Bad nehmen, einen guten Film ansehen, etwas Gutes kochen, Freunde treffen, …) Dies alles kann helfen, in Stresssituationen Dinge wieder bewusst genießen zu können.

  1. Positiver Tagesrückblick!

Schreiben Sie eine Woche lang oder sogar für einen längeren Zeitraum jeden Tag Antworten auf folgende drei Fragen auf:

  • Was ist heute gut gelaufen und war schön?
  • Was habe ich dazu beigetragen?
  • Wofür bin ich dankbar?

Studien haben gezeigt, dass durch diese Übung langfristig die Lebenszufriedenheit steigt und sogar depressive Tendenzen zurückgehen können.

Wenn Sie ein Schreibmuffel sind, können Sie sich am Abend im Bett vor dem Einschlafen diese Dinge auch laut vorsagen.

  1. Schaffen Sie Ordnung!

Trennen Sie sich von unnötigen Dingen und schaffen Sie Ordnung. Das gilt sowohl für Ihren privaten Wohnbereich als auch für Ihren Arbeitsplatz. Die KonMari-Methode („in einem Rutsch, in kurzer Zeit und perfekt aufräumen“) kann Ihnen dabei hilfreich sein:

  1. Ziele festlegen: Welche Bereiche möchte ich aufräumen?
  2. nach Kategorien (Kleidungsstücke, Bücher, Unterlagen) aufräumen
  3. in kurzer Zeit aufräumen
  4. anfassen und Glücksfrage stellen: Wenn mich der Gegenstand nicht glücklich macht, wird er aussortiert.
  5. jedem Gegenstand einen festen Platz zuweisen

Weichenstellung in Krisenzeiten – Fragen zur Selbstreflexion

In der Selbstführung in Krisensituationen empfehle ich die Auseinandersetzung mit folgenden Fragen:

  1. Worauf bin ich in meinem Leben besonders stolz? Was sind meine Anker?
  2. Wofür bin ich in meinem Leben dankbar?
  3. Was kann ich für mich Gutes tun? Gibt es Dinge, die mir früher Spaß gemacht haben oder die ich schon immer gerne machen wollte, die mir in der jetzigen Situation weiterhelfen könnten?
  4. Wie habe ich bisher Krisen bzw. schwierige Situationen in meinem Leben gemeistert? Was habe ich dabei gelernt? Was hat sich bewährt? Was würde ich in der jetzigen Situation anders machen?
  5. Wovor habe ich Angst? Was will mir die Angst mitteilen? Wie könnte ich die Angst als Chance nutzen?
  6. Was möchte ich in fünf Jahren über meine derzeitige Krisensituation sagen können?
  7. Wenn ich heute meinen 80. Geburtstag feiern würde und auf mein bisheriges Leben zurückblicke, welchen Rat würde ich mir in dieser Situation mitgeben?
  8. Welche Werte sind mir besonders wichtig? Listen Sie dabei die zehn für Sie wichtigsten Werte auf. Schreiben Sie diese am besten auf Post-its auf und bringen diese in eine Reihenfolge nach ihrer Wichtigkeit. Am besten kleben Sie die Post-its mit ihren drei wichtigsten Werten auf den Kühlschrank. So können Sie jeden Tag sehen und sich auch fragen, ob Sie ihre täglichen Entscheidungen nach diesen Werten ausrichten.

Gerade in Krisenzeiten ist Coaching ein wichtiges Hilfsmittel, um durch gezielte Intervention neue Wege und Lösungen zu entwickeln, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Gerne unterstütze ich Sie in Ihrer Situation!

Kostenloses Informationsgespräch

Gerne unterstütze ich Sie in Ihrer Situation und biete Ihnen ein kostenloses Informationsgespräch an, in dem wir einander kennenlernen, Sie mir Ihr Anliegen schildern und wir die nächsten Schritte planen.